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Welcome to Paradise – ein tragisch-komisches Stück die Unsterblichkeit

Ein Stück, das weit hinaufreicht in menschliche Möglichkeiten und dem Gefahr droht, auf dem Boden der Wirklichkeit zu zerschellen.  

Von Pilzen wird gesagt, dass sie potenziell unsterblich sind und bei Süsswasserpolypen konnte bis jetzt kein Alterungsprozess nachgewiesen werden. Was aber geschieht mit den Menschen, wenn sie nicht mehr sterben müssten? Was, wenn das Leben nie endete?

Bemühungen, das Leben zu verlängern, sind archaische Wünsche unserer Zivilisation. Das alles vergeht und ein Ende nimmt, ist ein ungeheuerliches Unrecht der Schöpfung! Und älter werden ist heutzutage aus der Mode gekommen. Da sind wir uns einig. Und erst Sterben! Eine Katastrophe.

Doch was wäre das eigentlich für eine Welt, in der ein Menschenleben Hunderte, wenn nicht Tausende von Jahren dauert? Worin läge der Wert von etwas ohne seine zeitliche Begrenztheit? Warum träumen doch so viele Menschen vom ewigen Leben, wenn sie bereits an einem regnerischen Sonntag nichts mit sich anzufangen wissen?

„Welcome to Paradise“ hinterfragt unsere Gesellschaft, die in ihrem Bestreben nach Jungendlichkeit den Bezug zu einer älteren Generation verliert. Es ist ein in der Fiktion angelegtes tragisch-komisches Stück, das exemplarisch für die Realität steht. In süffigen, teils grotesken und herausfordernden Bildern erzählen Anne Jenny und Ursula Hildebrand die Geschichte der beiden Frauen. Dabei verwenden sie die beiden Sprachen Deutsch und Französisch so, wie die multilinguale Entwicklung der Welt, die sich noch nie um Sprachbarrieren gekümmert hat!

Die Luzerner Compagnie sonah theater produktionen hat basierend auf diesen existentiellen Fragen eine tragisch-komische Fabel über die Wiedersprüche einer Gesellschaft entworfen, welche die Grenzen des Lebens immer weiter hinaus schieben will, aber nicht mehr weiss, was sie mit der wachsenden Anzahl ihrer Alten machen soll.

Die Ausstattung (Stéphane Lévy), das Licht (Karl Egli) und die Tonspur (Ensemble) geben dem Stück eine traumhafte Atmosphäre, die den phantastischen Rahmen des Szenarios unterstützt. Nach intensiven Improvisationen über das Thema hat die Westschweizer Autorin Nathalie Sabato daraus den Text geschrieben. Für die Regie zeichnet der zweisprachige Fribourger Julien Schmutz.

Produktionsteam/Equipe de création
Idée et conception Ensemble / Nola Rae
Texte Nathalie Sabato / Ensemble
Mise en scène/Regie Julien Schmutz
Interprétation/Spiel Ursula Hildebrand, Anne Jenny
Scénographie Stéphane Lévy, Wyna Giller, Jean-Marie Mathey
Costumes Anne Marbacher
Maquillages/Maske Katrine Zingg
Lumière/Lciht Karl Egli
Régie/Technik Micha Bietenhader
Photographies Marco Sieber, Lucerne
Production sonah theater Luzern
Co-production Südpol Lucerne